Elecktronnick wie im Sattelitten

Elecktronnick wie im Sattelitten

Erinnert Ihr euch noch an Dr. Bublath? Der Mann mit dem Toupet, der uns Achtzigerjahrekindern damals die Physik nähergebracht, den Weltraum erklärt und schräge Experimente zu Dixielandmusik zum Publikumsschlager gemacht hat. Einer der absoluten Helden meiner Jugend. Inzwischen ist er auch bald 80 und ich hoffe, er hat eine gute Zeit im (Un-)Ruhestand.

Der Herr Dr. Bublath hat zwei sympathische Sprachmacken, über die damals aber jeder höflich hinweggesehen hat. Es gab noch keine (a)sozialen Medien mit dem vorrangigen Zweck Gemeinheit und Unwahrheiten zu verbreiten, also blieb der Wissenschaftler völlig unbehelligt, wenn er von “Elecktronnick” und “Sattelitten” sprach. Statt dessen änderte sich absolut nichts an der Ehrfurcht, mit der wir dem Physiker zusahen.

Bis heute ploppt deswegen in meinem Kopf das Wort “Elecktronnick” auf, wenn ich irgendwelche elektronischen Bauteile in die Hände bekomme. Und da geht ja heute schon erheblich mehr als damals. Waren zu meiner Jugendzeit elektronische Bauteile rares und teures Gut, das sich höchstens durch Selbstbau in den bezahlbaren Bereich drücken ließ, ist es heute ja überhaupt kein Problem mehr, für viele Funktionen eines ferngesteuerten Modells günstige, vorgefertigte Elektronik zu kriegen. Und wenn es nicht mehr so günstig ist, besticht es im Gegenzug mit mannigfacher Funktionalität, wie das inzwischen fast schon obligatorische Beier-Modul.

Das bedeutet aber natürlich nicht unbedingt weniger Kabelverhau. In manchen ferngesteuerten Modellschiffen sieht es aus wie nach einer Explosion in der Kabelfabrik. Ich nehme da meine bisherigen Versuche auf diesem Gebiet keinesfalls aus. Wobei es immer Luft nach unten gibt. Da feiern in fein lackierten Rümpfen lausige Lüsterklemmen fröhliche Urständ, da freut sich der Kupferwurm seines Lebens in absoluten Scalemodellen. Was den Blicken verborgen bleibt, eben.

Aber doch nicht in einem Rettungskreuzer. Und überhaupt: Was ist, wenn man mal ein Teil austauschen muss? Also habe ich beschlossen, hier mehr Sinn und Sorgfalt walten zu lassen, als allgemein bei meinen Projekten üblich (schaut bitte nicht unter meine Modellbahnanlage…).

Die Elektronikbox, erster Versuch.

Ich habe ja in einem früheren Posting schon meine Idee mit der (einigermaßen) wasserdichten Elektronikbox gezeigt und ja auch eine solche gedruckt. Aber dann habe ich nochmal drüber nachgedacht. Zwar ist der ganze Elektronikkram nicht schwer, aber zusammen mit der Box leppert es sich dann doch. Vor allem der Lautsprecher sitzt dann schon weit oben. Warum eigentlich? Dreht man die Box einfach um, verschwindet sie nach unten in den Rumpf und oben bleibt eine saubere und gut abzudichtende Fläche übrig.

Und die Box selbst? Muss ja dann überhaupt keine mehr sein, denn wenn der Rumpf dicht ist (fingers crossed…), dann sollte von unten eher kein Wasser dran kommen. Und es wäre ganz gut, wenn man schon ein paar Halterungen für die verschiedenen Komponenten hätte.

Also habe ich die Box nochmal überarbeitet und eine Technikplattform daraus gemacht. Der Empfänger sitzt jetzt hochkant, daher können die Antennen nach oben heraus geführt werden. Die Servoanschlüsse gehen nach unten weg und sind gut erreichbar. Das Beiermodul hat einen definierten Platz. Daneben sind Öffnungen, um die Servokabel herauszuführen und Halterungen für LED-Konstantstromquellen. Vier eingeklebte Stecker mit insgesamt 20 Kontakten stehen zur Verfügung, um die Funktionsleiste des Beiermoduls nach außen zu führen. Und daneben ist Platz für einen 60-mm-Lautsprecher (hier noch einer mit Kapsel, der aber noch durch etwas hochwertigeres ersetzt wird), der vielleicht sogar (ohne Kapsel) den Rumpf als Bassreflexbox nutzt (mal sehen, ob das klappt und was bringt).

Hier ist erst eine Buchse eingeklebt…
…hier schon alle vier.

2 Gedanken zu „Elecktronnick wie im Sattelitten

    1. Freut mich! Ich bin ja weit entfernt von Profi, was den Schiffsmodellbau angeht, aber ich denke, man kann von Erfahrungen immer profitieren – und wenn einem dann nur klar wird, dass man es so nicht macht… 🙂
      LG
      Harald

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