Mit Strom schwimmen
Die Stromversorgung, dank des neuen LiFePo-Akkus ja sichergestellt, ist nach wie vor ein Thema. Im Inneren des Kreuzers werkeln alleine drei Fahrtregler: Einer für die Fahrmotoren, einer fürs Bugstrahlruder und einer für die Feuerlöschpumpe. Außerdem benötigt das Beiermodul Strom, zumal darüber ja die Beleuchtung versorgt wird.
Vor der Technikplattform habe ich drei Schalter montiert: Einen für den Hauptmaschinen-Fahrtregler, einen fürs Beiermodul und einen für den Bugstrahl-Fahrtregler. Jetzt könnte man berechtigterweise fragen: Warum ein Extraschalter für den Bugstrahler? Und warum keiner für die Pumpe?
Grundsätzlich habe ich es ganz gern, wenn man Sachen einzeln und möglichst einfach abschalten kann. Wenn der Regler vom Bugstrahlruder spinnt, ist es eine gute Sache, wenn man ihn mit einem Knopfdruck stillegen und trotzdem weiterfahren kann. Den vollen Strom über einen Schalter laufen lassen, empfiehlt sich aber bei höheren Leistungen eher nicht. Schaltkontakte neigen bei zu hoher Belastung zum Schmurgeln.
Viele Regler haben daher einen elektronischen Schalter angebaut, der mit kleinem Strom und daher dünnem Kabel den großen Strom übers dicke Kabel unterbrechen kann. So auch die beiden von Bugstrahler und Hauptmaschinen. Der Regler der Pumpe hat diese Möglichkeit nicht, denn es ist ein kleiner Flugregler, bei dessen eigentlichen Betätigungsfeld jedes Gramm wichtig ist, sodaß man sich hier den Extraschalter gespart hat. Das Beiermodul wiederum kann man mit einem Schalter in der Zuleitung schalten, weil es nicht so viel Leistung zieht, dass es dem Schalter gefährlich werden könnte.
So ein Fahrtregler-Aufbau sieht herausgenommen also so aus:
Der linke gelbe XT60-Stecker ist der Ausgang an die Motoren. Der nach oben zeigende XT60 ist die Stromzuleitung, nach rechts zeigt das dreipolige Steuerkabel für den Empfängeranschluss und darunter in einer Schlaufe die Schaltleitung mit dem Schalter am Ende.
Durch den komplett mit Steckern versehenen Aufbau ist es möglich, das Ganze relativ schnell zu entnehmen. Der Fahrtregler ist zugegebenermaßen ein Wunderwerk chinesischer Herstellung, funktioniert aber sehr solide. Nur das übliche Fiepen nervt ein bißchen, obwohl das bei eingeschaltetem Sound fast als Turbopfeifen durchgeht. Irgendwann kaufe ich mal einen ganz tollen, lautlosen Regler. Bis dahin muss es der hier tun.
Ich habe den Rand um die Zugangsöffnung nochmal etwas überarbeitet. Warum ich zwei wassergeschützte, solide Schalter und ein offenes Fuzzischalterchen verbaut hatte, ist mir inzwischen nicht mehr so ganz klar. Also habe ich dem Bugstrahler auch noch einen gescheiten Schalter gegönnt. Die verschiedenen Öffnungen, die beim mehrfachen Ändern der Schalterkonfiguration übrig geblieben waren, habe ich verspachtelt und verschliffen. Den ganzen Rand habe ich nochmal abgeklebt (eher grob, das ist ja nachher nicht zu sehen) und neu weiß lackiert, ich hatte noch einen Rest in einer Spraydose, der sowieso für nichts anderes mehr genügt hätte. Nicht perfekt, muss auch gar nicht, aber so weit es geht ordentlich und sauber.
Dann noch neue Beschriftungen, fertig.
Was man oben schon sehen konnte, war der Stromverteiler, der aus einem aus festem TPU gedruckten Halter besteht, der insgesamt 5 XT-60-Anschlüsse aufnimmt. Ganz links der Eingang vom Akku, dann vier Ausgänge für Feuerlöschpumpe, Bugstrahler, Beiermodul und Hauptmaschinen (nicht zwingend in dieser Reihenfolge). Die Anschlüsse sind mit zwei stabilen Messingprofilen zusammengelötet und rückseitig vergossen, der Verteiler wurde schließlich mit Epoxy innen an die Bordwand geklebt. Genaue Erklärung dazu in diesem Blogeintrag. Das STL-File dazu findet man in den Downloads.
Ich habe auf diese Weise versucht, das Ganze einigermaßen modular zu halten, sodaß es möglich ist, eine Baugruppe mit wenigen Handgriffen inklusive der Verkabelung auszubauen und zu tauschen oder aufzurüsten. Auch muß man so nicht mit dem Lötkolben irgendwo tief im Rumpf herumfuhrwerken.
Nächste Anforderung: Das Technikdeck einigermaßen spritzwasserdicht in der Öffnung verankern. Da bin ich noch am Überlegen. Die Steckanschlüsse kann man von der Unterseite mit Epoxy vergießen, rundum wäre eine Gummidichtung keine schlechte Sache. Für unbenutzte Steckplätze werde ich wohl Kappen aus TPU drucken. Der Lautsprecher bleibt der wunde Punkt, da will ich mal ein paar Versuche mit dünner Folie anstellen, in der Hoffnung, dass es akustisch nicht zuviel ausmacht. Ein paar Wasserspritzer werden wohl dem Lautsprecher nicht gleich die Stimme nehmen, aber er ist natürlich an sich nicht wasserfest. Es gibt wasserfeste Lautsprecher, aber die sind akustisch erheblich schlechter. Vielleicht studiere ich mal die Innereien eines Bluetooth-Duschlautsprechers.