Der Weg zur Beleuchtung ist steinig
Ein guter Teil der Faszination eines Rettungskreuzers besteht in seiner Beleuchtung. Zwar sagen viele Schiffsmodellbauer, dass Beleuchtung ein überschätztes Thema sei, denn man führe höchst selten im Dunklen, aber ein SK ohne Licht?
Sagen wir es gemeinsam: Ich bitte sie…!
Also habe ich mir einen Überblick über die verschiedenen Beleuchtungskörper verschafft, die dem Bausatz beiliegen. Die Laternen für die Lichterführung sind beleuchtbar ausgeführt, da sollten ein paar SMD-LEDs schnell zu leuchtenden Erfolgen führen. Bei den Strahlern und Schiffsarmatur-Leuchten, die strategisch über das ganze Schiff verteilt sind, sieht es leider anders aus. Denn bei diesen Lampen handelt es sich um solide 3D-Drucke. Die Bauanleitung möchte mir wohl sagen (so ganz weiß man ja nie, was dieses stumme Bilderwerk einem bedeuten will), dass ich diese Attrappen hübsch anmalen, mit einer der beiliegenden Scheiben versehen und dumpf und dunkel montieren soll.
Kommt aber überhaupt nicht in Frage. Die am Aufbau in alle Richtungen angebrachten 4 Breitbandstrahler fräse ich kurzerhand vorsichtig aus. Das geht mit einem kleinen Kugelfräser und der biegsamen Welle an meinem Dremel-Surrogatersatz ganz gut. Dann noch eine Bohrung längs durchs Gehäuse.
Dann wirds löttechnisch fummelig. Ich löte je zwei rechteckige SMD-LEDs in Reihe zusammen – ein Vorgang der nicht nur großes Fingerspitzengefühl bei Löten erfodert, sondern auch einige Verluste bei den erstaunlich hitzeempfindlichen LEDs erzeugt. Aber ich habe ja genug von den Dingern geordert und mit jedem Lötvorgang (für den ich die fipsigen Dinger mit Doppelklebeband auf der Arbeitsplatte bändige) werde ich besser und irgendwann habe ich vier Leuchteinheiten beieinander, die ich in die vorlackierten (außen weiß, innen silber) Fluter mit etwas Sekundenkleber montiere.
Mit dem 3D-Drucker produziere ich später aus klarem PETG noch Streuscheiben. Die LEDs werden über eine Konstantstromquelle angeschlossen, die den Strom begrenzt, sodaß die Scheinwerfer nicht übermäßig hell strahlen und die Lebensdauer der LEDs maximiert wird.
Für die Schiffsarmaturen sieht es aber im wahrsten Sinne finster aus. Da die aus gelblich opakem Resin gedruckten Teile den Glaskörper der Lampe mit einschließen, ist hier ein einfaches Beleuchten nicht möglich. Hätte man die 3D-Teile aus durchsichtigem Resin gemacht, wäre es ein ganz einfacher Schritt gewesen, da eine kleine Bohrung reinzumachen und eine SMD-LED einzukleben. So sind die beiliegenden Teile leider unbrauchbar.
Aber da habe ich auch schon eine Idee…